Guten Morgen liebe Leute
Samsara ist wie eine Tretmühle oder ein Laufrad, es ist die Achterbahnfahrt an die wir uns gewöhnt haben. Gemeint ist die Raserei von der wir ständig, sogar im Schlaf, voran getrieben werden und die so schnell ist, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen. Witzig ist, dass man sich dessen besonders gut bewusst wird, wenn man sich wirklich in Geschwindigkeit begibt, also zum Beispiel in eine richtigen Achterbahn auf der Kirmes, oder wenn man um eine Straßenecke geht und sich plötzlich zwischen den Fronten eines Bandenkrieges mit Schnellfeuergewehren sieht. Puh! Dann spürt man plötzlich für Momente was man ist.
Eine andere Möglichkeit Samsara zu entdecken und zu erforschen ist die Meditation, also einfach und natürlich aufrecht sitzen und das 30 Minuten lang. Beim ersten Mal meditieren, erfahren die Leute sehr viel über Samsara. Leider gewöhnt man sich auch an Meditation und kann Samsara dann auch hier übersehen, indem man sich von der Achterbahn der Träume und Erinnerungen einfach mitreißen lässt.
Eine der Methoden, die Buddha empfiehlt um das super schnelle Spiel von Abhängigkeiten zu erkennen, ist die es in Scheibchen zu schneiden. Buddha bietet dazu 12 Schnitte an, die 12 Nidanas. Es kann ganz gut funktionieren, mit Hilfe der Nidanas Einblicke in die Funktionen unsere Achterbahn zu bekommen. Es ist dabei darauf zu achten, dass man die Nidanas nicht als eine Maschine studiert die getrennt von einem ist, denn dann kann man soviel studieren wie man will und man kann Bücher über Samsara und die Nidanas schreiben, ohne wirklich die eigene Achterbahnfahrt zu entdecken. Das ist leider möglich. Die Funktion von Geschwindigkeit dieser Achterbahn könnte man mit der Erzeugung des Films im Kino vergleichen. Da werden jede Sekunde ca. 40 Bilder hintereinander gezeigt, aber zum Beispiel der Eindruck von der Stille und Weite auf einem einsamen Planeten erweckt. Solche ruhigen Filme kenne wir ja. In den ersten Minuten ist man sich noch bewußt, dass man im Kino sitzt und dass es einen Projektor gibt, aber das vergessen wir sehr schnell.
Also wir wollen einmal den Erklärungen Buddhas folgen, um die Kettenreaktion: Samsara begreifen zu lernen.
Zum Beispiel jemand meditiert an einem Wochenende einige Stunden. Sie träumt vor sich hin und plötzlich wird sie von tiefem inneren Frieden überrascht. Die Achterbahn hält inne. Die Meditierende ist überrascht von dem Frieden. Ganz plötzlich Weite und einfache Daseinsfreude.
Aber diesen Frieden sind wir nicht gewohnt, und jetzt zerrt die Achterbahn an uns, will uns wieder haben. Also zurück zu: fast forward:
1. Aus einem Funken Angst entsteht die Frage: „Wer bin ich?“ oder „Was ist hier los?“ Verlustangst. Und das Rad beginnt sich zu drehen.
2. Etwas Greifbares muss her und dafür gibt es Bildekräfte.
3. Jetzt ist etwas Anderes da, und jetzt kann ich sagen dann gibt es auch mich: „Ich bin“! Das ist Bewusstsein.
4.Weiter mit: „Mein Körper.“ Ein Ort , ein Fahrzeug, an dem es geschieht in dem ich sitze.
5. Jetzt wird auch Fühlen, Schmecken, Hören, Riechen, die Sinneseindrücke möglich.
6. Da ist Kontakt.
7. Aber direkter Kontakt tut unglaublich weh. Das nennen wir Gefühl.
8. Aus der Direktheit des reinen Gefühls, dem nackten Schmerz wachsen Durst und Begierde.
9. Aktivität
10. Entstehen
11. und schließlich Geburt.
12. damit aber unausweichlich auch Krankheit, Vergehen und Tod
Diese 12 Glieder hängen wie die Glieder einer Kette voneinander ab und beeinflussen sich und halten die Achterbahn am Laufen.
Tja, liebe Leute, und das geschieht ständig und immer wieder aufs Neue. Eine unselige Tretmühle in der wir da hängen, oder? Das ist Samsara.
Ich versuche nicht Samsara zu verteufeln oder schlecht zu machen. Darum geht es nicht. Samsara ist fantastisch und bemerkenswert! Aber man kann sich davon befreien und das ist gut zu wissen, oder?
Ciao ciao
Euer Winni Quijot