Amitabha

Guten Morgen liebe Leute!

Nagarjuna ist einer der bedeutendsten Meister des Buddhismus, eine der Leitfiguren der Mahayana Schulen des Buddhismus. Er lebte ca. 700 Jahre nach Buddhas Parinirvana und galt schon zu Lebzeiten als überaus belesen, gelehrt, weise und heilig. Er war sehr fromm und fleißig sowohl im Lesen und Auswendiglernen von Texten, wie auch dem Erlernen und Üben von Sprachen, Ritualen, Wegen und Methoden. Eines Tages nun fragte einer seiner Schüler ihn nach einem „einfacheren“ Weg zur Erleuchtung, einen Weg auf dem man nicht alle die philosophischen Texte und komplizierten Meditationen erlernen und üben müsse. Nagarjuna tobte in göttlichem Zorn, erbost über die Sehnsüchte seiner „faulen“ Schüler. Wie konnte man nur daran denken, auf die köstlichen Mühen des Studierens, der Yogas und der Rituale verzichten zu wollen. Er wütete und tobte tagelang. Aber wie ihr ja wisst, kann nicht einmal ein mächtiger Tantrameister auf eine dreimal wiederholte Frage die Antwort verweigern. Nagarjuna musste also schließlich mit der Wahrheit heraus, dass es tatsächlich einen einfachen und zumindest unkomplizierten Weg zur Erleuchtung gibt, nämlich den über den Buddha Amitahbha, im Reinen Land, in Sukhavati, im Land der Seligkeit.
Zu Buddha Amitabha kam es möglicherweise so: Es gab einmal einen Mönch namens Dharmakara, der Erleuchtung erlangt hatte und nun aus tiefstem Mitgefühl heraus über Jahrzehnte des intensiven Entfachens von Liebe ein reines Land entstehen ließ, nämlich das schon erwähnte Sukhavati. Eine Zuflucht für alle Notleidenden, insbesondere gerade Verstorbenen, die Gefahr laufen von den Winden des Karma und des Zufalls in entsetzlich leidvollen Situationen geschleudert zu werden. Nach dem Tod, so plötzlich ohne Körper und Orientierung ist man ziemlich hilflos! Seit Sukhavati aber Wirklichkeit geworden ist, und Dharmakara selber der Buddha dieses Landes, mit dem Namen Amitabha, wurde, kann jeder der sucht und den Weg findet in diesem Reinen Land nach dem Tod Zuflucht nehmen. Es ist wunderschön dort.
Dort verweilt man dann im Glanz und Strahlen der Liebe, bis sämtliches Karma verbrannt ist und erlangt schließlich Befreiung, oder trägt dann selbst zur Heilung leidender Wesen bei.
Amitabha ist der Buddha der Liebe. In China hatte er Jahrhunderte lang viele Anhänger und später dann auch in Japan, wo er heute im Mittelpunkt der Praxis der Mehrzahl aller Buddhisten und Buddhistinnen steht. Amitabha kommt einem sehr schnell sehr nah. Man fühlt sein Licht und seine Kraft der Liebe sehr rasch, denn jeder trägt das Potential in seinem Herzen. In Japan habe ich viele wundervolle Darstellungen von ihm gesehen, voller Kraft aber eben zugleich auch Leichtigkeit und Verspieltheit.
Eine der Übungen um ins Reine Land, Sukhavati, zu gelangen ist die, die Anrufungsformel NAMU AMIDA BUTSU (japanische Aussprache des Sanskrit Mantras: Ich verneige mich vor Buddha Amitabha), oder in tibetischen Schulen, also auch in Shambhala, Namo Amitabhaya Hrii aus innerster Sehnsucht und Hingabe heraus zu rezitieren. Man nimmt also seine Mala und wiederholt bei jeder Perle das Mantra: Namo Amitabhaya Hrii, und das aus tiefstem Herzen heraus so gut man kann. Man kann sich dabei den Buddha Amitabha vorstellen, wie er vor einem im Raum schwebt, Das Gesicht und der Faltenwurf der Gewänder im Gandhara Stil, also so ähnlich wie die Alten Griechen ihre Gelehrten darstellten. Amitabha ist von Darstellungen des historischen Buddhas kaum zu unterscheiden, nur die Hände hält er fast immer in der Meditationsmudra, also im Schoß zusammengelegt, und darin ruht oft eine Bettelschale. Die gelockten Haare bilden zwei oder drei Knoten und sind bei farbigen Darstellungen oft blau. Bei den Buddhastatuen, die man hier in Nippesläden oder Gartenzentren so kaufen kann handelt es sich oft um Darstellungen des Buddha Amitabha.
Amitabha ist Sanskrit und heißt: unermessliches Licht, und das strahlt einem direkt ins Herz herein. Er ist als Buddha der Liebe von roter Körperfarbe und auch seine Gewänder sind überwiegend rot. Wenn man an ihn denkt, dann verbindet man sich mit der Kraft der Liebe. Irgendwo gibt es in Bildern von ihm immer etwas in grün, damit das Rot sich hält. Ihr wisst vielleicht, dass Rot verblasst, wenn man länger darauf schaut, es sei denn es gibt im Blickfeld auch etwas Grün, dann verliert das Rot seine volle Röte auch über längere Zeit nicht.

Buddha Amitabha ist reine, strahlende, Alles durchdringende Liebe!

Namo Amitabhaya Hrii
Namo Amitabhaya Hrii
Namo Amitabhaya Hrii

Ciao ciao
Euer Winni Quijote

Veröffentlicht von

Winfried Kopps

Winfried Kopps wurde 1951 im Rheinland geboren. Er kam schon sehr früh mit existentialistischer Literatur in Berührung. Die ersten Autoren waren Frisch, Eich, Huysmans, Nietzsche, Sartre und Camus, aber insbesondere wurde er von Hermann Hesse, Rudolf Steiner und LSD erzogen und beeinflußt. Mit 16 las er einen Text über Buddhismus und fühlte sich sofort tief verbunden. Mit 20 verdingte er sich als Fabrikarbeiter und verdiente genug Geld um eine 15-monatige Pilgerreise, Morgenlandfahrt, nach Asien finanzieren zu können. Darauf folgte eine zweijährige Einsiedelei in Spanien. In New Dehli las er die ersten Zeilen von Chögyam Trungpa Rinpoche und erkannte in ihm seinen Guru. Neben dem Studium und der Praxis des Buddhismus und der Shambhala Lehren unter der Leitung von Chögyam Trungpa Rinpoche und Sakyong Mipham Rinpoche, erforscht er weiterhin begeistert viele verschieden religiöse Traditionen. Er ist Vater von zwei erwachsenen Söhnen und verdient sein Geld als Unternehmensberater.